Die Parkanlagen von Schloss Hovestadt sind ein wertvolles Zeugnis eines späten franzosischen Gartens aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie sind vermutlich in der Zeit zwischen 1740-1760 angelegt worden. In den Jahren 1994 – 1997 wurden die Parkanlagen aufwendig rekonstruiert und instandgesetzt. Grundlage für die Wiederherstellung war die Abbildung des einzigen verfügbaren historischen Plans aus dem 18. Jahrhundert in dem Buch Altwestfalen von 1912, dessen Original leider bisher nicht aufgefunden worden ist. Von großer Bedeutung war auch die genaue Ablesbarkeit historischer Strukturen im Pflanzenbestand. Die Parkanlagen vermitteln dem heutigen Besucher einen Eindruck von einem typischen spätbarocken Garten. Das die Schlossanlage umspannende, weitläufige Gräftensystem gliedert auch den Park in einzelne deutlich voneinander getrennte Gartenpartien: Schlossinsel, Garteninsel, Halbmond mit Heckentheater aus formal geschnittenen, raumbildenden Hainbuchenhecken, Bosquet mit Baumsaal, Goldfischteich, Sternbusch und Nutzgarten. Lediglich durch Wegedurchlässe oder Durchblicke werden Zusammenhalte gebildet.
Von ganz besonderer Bedeutung ist das Heckentheater. Obwohl in Plänen vieler Gartenanlagen zu finden, ist laut Prof. Mummenhoff das Heckentheater von Schloss Hovestadt als einziges in Westfalen auch wirklich gebaut worden. An das Heckentheater grenzt der Baumsaal, ein von sechs Linden umfaßter Rundplatz. Der Überlieferung zufolge sollen hier früher neun Linden entsprechend der Anzahl der Zacken in der Grafenkrone gestanden haben.